22. September: Ankunft in Sesriem (2/2)
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Draußen tobt ein Sandsturm, treibt roten Sand in blickdichten Wolken über den Platz und deckt Fahrwege und Stellplätze zu. Zur Toilette müssen wir inzwischen über eine kleine Düne klettern. Wir sitzen im Wohnmobil, das bei jeder Bö wackelt, und haben alle Luken dichtgemacht. Eine passende Gelegenheit, an dieser Stelle die Schutzhülle unseres Fotoapparats von Crumpler lobend zu erwähnen, denn Staub und Sand sind in Namibia allgegenwärtig. Kein Fleck in unserer Kabine, den wir guten Gewissens als staubfrei bezeichnen könnten. Täglich fegen wir mehrmals den Fußboden frei, zwischen unseren Zähnen knirscht es. Wir fahren zum Sesriem Canyon, steigen dreißig Meter tief in die Schlucht hinunter und wandern, bis uns ein Wasserloch stoppt. Nächstes Ziel ist die Elim Düne, die um diese Tageszeit jedoch ein blasses Bild abgibt. Auch der Polfilter schafft es nicht, sie ins rechte Licht zu setzen.
Als wir vom Ausflug zurückkommen, hat sich der Campingplatz gefüllt. Die Bustouristen haben bereits ihr Zelte aufgestellt. Schludrige Zeltbauer werden sich wundern, was der Wind während ihrer Abwesenheit mit ihrer Stoffhütte angestellt hat. Ein Schweizer Tourist berichtet, dass von seiner Lodge aus morgens Hunderte von Touristen mit Bussen zum Sonnenaufgang hergekarrt worden seien. Die Einfahrt zum Park wird um 05.50 Uhr geöffnet, das heißt, wir müssen früh aufstehen, um vor dem Pulk vor Ort zu sein. Himmel, was für ein Stress!