23. September: Highlight Sossusvlei, Wind und Sand (1/6)
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Wir haben es so gewollt, sind nicht die Einzigen, die in tiefer Nacht aufbrechen, um bei Sonnenaufgang im Sossusvlei zu sein. Tempo 60 ist auf dem Asphalt erlaubt, doch die Karawane rast mit 100 Stundenkilometern in die Wüste. Der Sandsturm verhindert jede Geschwindigkeits- überwachung, ob sie an anderen Tagen durchgeführt wird, ist fraglich.
Im Osten wird der Himmel gelb, das Gelb wird heller, die Dünenlandschaft schält sich aus der Nacht. An der Düne 45 machen wir zum ersten Mal Halt. Schon rennen die Ersten los, nehmen den Aufstieg in Angriff. Bei dieser Hektik werden sie nicht weit kommen. Wir versuchen zu fotografieren, aber es ist noch zu dunkel. Weiter geht die wilde Jagd. Am „2x4-Parkplatz“ ist für Fahrzeuge mit normalem Antrieb Schluss, wir schalten die Differentialsperre ein und schwimmen in einem knietiefen Sandmeer zum “4x4-Parkplatz“ direkt im Sossusvlei.
Der schwere Wagen kämpft sich vorwärts, kann nicht verhindern, dass er von PS stärkeren Konkurrenten überholt wird. Vielleicht hätten wir den Luftdruck reduzieren sollen. Die fünf Kilometer dehnen sich, dann sind wir da. Die Sonne auch. Der Wind, der gestern schon störte, bläst einen Schleier aus Staub und pulvrigem Sand über die Landschaft. Das wird heute nichts mit gestochen scharfen Fotos. Die Kamera gut verpackt erklimmen wir eine Düne, um einen Überblick zu gewinnen. Der Sand piekt im Gesicht, nistet sich in Augen und Haaren ein, wir wagen nicht, die Kamera auszupacken und brechen ab. Das Deadvlei liegt im Windschatten, deshalb wenden wir uns in seine Richtung. Seit sechs- bis neunhundert Jahren stehen in einer weißen Kalkschicht die Skelette von Kameldornbäumen, mumifiziert durch die heiße Trockenheit. Aber auch hier machen heftige Böen das Fotografieren schwierig.
 
 
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