18. September: Ein Stück deutsche Geschichte in Namibia (2/6)
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Erst nach langem Zögern gab die Gesellschaft einen Teil von Kolmannskuppe für den Tourismus frei. Wehe, es wagt jemand, die Absperrungen zu überwinden, die Überwachungen sind lückenlos. Der namibische Rundfunk warnte vor heftigen Sandstürmen zwischen der Atlantikküste und dem heißen Binnenland. Aufgrund der erheblichen Temperaturunterschiede keine Seltenheit. Es soll Autos gegeben haben, denen der Sturm den Lack weggeschmirgelt haben soll. Wir haben Glück, wir fahren durch eine Nebelwand, auch diese ein typisches Phänomen für diese Region. Beim Tanken in Lüderitz klemmt wiederum der Verschluss, erst der Tankwart kann ihn öffnen. Wir wollen nach dem Einkauf irgendwo zu Mittag essen, aber alle Gaststätten sind geschlossen, denn am Sonntag sollst du ruhn! Der Campingplatz liegt „windumtost“ auf Shark Island, er hat Stellplätze zwischen glatten Felsbrocken und bietet einen herrlichen Blick auf die Lüderitzbucht.
Wir machen einen Ausflug zum Diaz Point, kurven durch Felsen und Dünen über die Halbinsel und sind begeistert, dass wir am Ziel ein Café vorfinden. Es gibt Pasta Sciutta, so viel man will, die Aussicht ist gratis. Uns wurde zugesichert, dass es auf dem Campingplatz Strom hätte. Leider sind die meisten Anschlüsse defekt, und die intakten Anschlüsse würden jedem deutschen Elektriker die Haare aufstellen. Nach einem Schwatz mit vier Abenteurern, die seit elf Monaten in Afrika unterwegs sind, verkriechen wir uns ins Wohnmobil, um uns aufzuwärmen.