15. September: Nach Süden durch die Karasberge (1/2)
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Die kürzeste Strecke zwischen zwei Punkten ist eine Gerade. Diese Philosophie haben Namibias Straßenbauer verinnerlicht. Kurven sind so kostbar, dass sie höchst selten vorkommen.
Wir kaufen in Keetmanshoop noch einmal ein, denn bis Lüderitz werden wir keine Gelegenheit mehr haben. Leider finden wir nirgends eine „hose“ für das Auffüllen unseres Wassertanks. Der Service von Asco lässt zu wünschen übrig, die Campingplätze stellen nicht, wie behauptet, Schläuche zur Verfügung. Argh! Nach dem Einkauf im Supermarkt ist unser Auto umringt von Schwarzen, die versuchen, eine Parkgebühr bei uns einzutreiben. Um sie loszuwerden, geben wir ihnen 2 N$ (20 Cent), sie fordern mehr, gehen auf Tuchfühlung, greifen Herbert in die Jackentasche, Alkoholdunst schlägt uns ins Gesicht. Wir
verstauen unsere Einkäufe und fahren unter dem wütenden Geheul der Meute davon.
Kurz hinter Keetmanshoop verlassen wir die B 1 und biegen auf eine Gravelroad durch die Karasberge ein. Die Landschaft wird hügelig, die Berge werden höher, links und rechts der Straße steile Hänge. Hier ist genügend Regen gefallen, denn sie sind grün überpudert. Die Landschaft ist abwechslungsreich. Weidezäune begrenzen riesige Viehfarmen zur Straße, auf den Schildern an den Einfahrten holländische Namen. Unsere lahme Matrone schnauft einen Hügel hinauf, besinnt sich auf der Kuppe kurz bevor sie sich todesmutig zu Tal stürzt, hinein in einen Dip, mal mit mal ohne Wasser, um eine abenteuerliche Kurve herum. Huiii, es ist fast wie Achterbahnfahren.